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Buchbesprechung: Der Rotaugenlaubfrosch
 
Thema dieses Bandes der Reihe „Art für Art“ ist der der Rotaugenlaubfrosch (). Folgende Themen werden angesprochen: Beschreibung; Verbreitung und Großklima; Lebensraum und Lebensweise; Haltung im Terrarium; Fortpflanzung; Krankheiten; Vergesellschaftung; Schutzstatus; Weitergehende Informationen (Vereine, Webpages); Literatur.

Tobias Eisenberg stellt in seinem Buch den bekannten Rotaugenlaubfrosch vor, der nicht zu letzt durch seine Präsenz auf Werbeplakaten der breiten Öffentlichkeit bekannt ist. Agalychnis callydrias ist mittlerweile ein typischen „Einsteiger-Laubfrosch“ für interessierte Terrarianer geworden. Durch seine beeindruckende Färbung kann er durchaus mit Pfeilgiftfröschen konkurrieren. Eisenberg gibt eine umfassende Übersicht über alle wichtigen Aspekte und illustriert diese in guten Fotos. Man merkt dem Buch an, dass der Autor die Art selbst über lange Zeit gehalten und gezüchtet hat. Darüber hinaus gibt er wichtige Tipps zur Einrichtung und zum Betrieb des Terrariums mit Informationen, die auch für Terrarianer, die sich nicht nur dieser Art verschrieben haben, wichtig sind. Als Beispiel sei der Praxistipp auf S. 27 genannt, wo empfohlen wird, dass der Behälter etwa zwei Stunden nach der Beregnung wieder trocken sein soll. Viele Froschhalter (Dendrobatiden) und andere Terrarianer haben eine falsche Vorstellung vom tropischen Klima, und ihre Bepflanzung verfault regelmäßig! Besonders Bromelien und Orchideen benötigen diesen Wechsel der Feuchtigkeit. Dieser wird durch eine entsprechende Belüftung erreicht, die oft nicht angesprochen wird.

Eisenberg erwähnt die fortwährenden Importe dieser leicht nachzuzüchtenden Art und postuliert eine Belastung der Wildpopulationen. Das halte ich für sehr spekulativ, und eine weit verbreitete Art wie A. callydrias wird dadurch wohl kaum im Bestand bedroht werden. Ursache für eine Gefährdung wären eher Biotopvernichtung und Umweltgifte. Aber es entstehen andere, terraristische Probleme. Die Importtiere sind nicht selten krank, können weitere Tiere infizieren und den Bestand eines Terrarianers bedrohen. Und unter den Wildfängen finden sich nur selten Weibchen, die meisten Tiere sind männlich. Zwei Gründe, Nachzuchten zu bevorzugen.

Im Teil „Weitere Informationen“ werden nützliche Adressen genannt, was gerade für Einsteiger sehr löblich ist. Als kleine Ergänzung sei angemerkt, dass die aktuelle E-Mail-Adresse des Leiters der DGHT-AG Anuren Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. lautet.

Insgesamt ein erfreuliches Buch, das, zumal für den geringen Preis, keine Wünsche offen lässt und jedem, der sich mit A. callydrias beschäftigen möchte, empfohlen werden muss.

Peter Janzen

Publiziert in: DRACO, 6 (3), 23: 90