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Pressestimmen

Der erste Eindruck:

Das Buch ist mit zahlreichen ausgezeichneten Bildern ausgestattet. Unbedingt hervorzuheben sind die Großaufnahmen von P. Lange, die ich als fantastisch bezeichne, da sie dem Buch einerseits eine Auflockerung geben, die ich als sehr angenehm empfinde; andererseits in die natürliche Umgebung unserer Pfleglinge einmalige Einblicke gewähren.
Die Gestaltung ist ähnlich den Büchern der Serie „Korallenriff-Aquarium“; ein unverwechselbares Markenzeichen des Birgit Schmettkamp Verlags.
Auf insgesamt 224 Seiten finden sich Themen wie Falter- und Kaiserfische, Büschelbarsche, Weich- und Lederkorallen, Steinkorallen, Bleaching, Parasiten, und Krankheiten von Korallen.
Die Seiten teilen sich wie folgt auf: 64 Seiten Fischabhandlung und 130 Seiten Korallen, wovon allerdings 64 Seiten auf die Steinkorallen fallen. Kein Wunder! Habe ich Brockmann stets näher bei den Korallen (insbesondere Steinkorallen) als bei den Fischen angesiedelt.
Und trotzdem finde ich die einzelnen Kapitel zu den verschiedenen Fischfamilien gelungen.
Lust auf mehr? Einige Beispiele:

Falterfische:

Brockmann verweist darauf, dass eigentlich ausnahmslos alle Falterfische Korallen belästigen oder fressen. Im Speziellen geht er auf den Pinzettfisch Chelmon rostratus ein und zeigt an diesem die Probleme der aquaristischen Pflege auf. Probleme, die ich nur bestätigen kann. Dies schließt die Angaben zu Chaetodon kleinii mit ein! Auch die Einteilung nach der Haltbarkeit entspricht dem, was ich erwartet habe. Neben den aquaristischen Aspekten werden die natürlichen Verhaltensweisen nicht vergessen.

Kaiserfische:
Während die Großkaiserfische nur sporadisch angeführt werden (meiner Meinung nach sollten Tiere von mehr als 30 cm zu erwartender Länge eh besser in ihrem natürlichen Lebensraum verbleiben) widmet sich dieses Kapitel vorrangig den Kleinen unter den Kaiserlichen: Den Zwergkaiserfischen. Brockmann versäumt es nicht darauf hinzuweisen, dass alle Zwergkaiserfische des Zupfens mächtig sind und dieses Verhalten auch einsetzen, wenn es ihnen beliebt. Individualität ist halt nicht vorhersehbar. Einige Erfahrungen, die Brockmann hier vorstellt, kann ich so denn auch nicht grundsätzlich teilen. Außerdem überrascht mich immer wieder die Aussage, dass bei Übergriffen die Fische entfernt werden müssen, von den Korallen ist grundsätzlich nicht die Rede, wobei es doch wesentlich einfacher wäre, eine Trachyphyllia aus dem Aquarium zu entfernen als einen Fisch.

Doktorfische:

Brockmann scheut es nicht, in aller Deutlichkeit darauf aufmerksam zu machen, dass Acanthurus achilles und Acanthurus lineatus zu den schwierig zu pflegenden Acanthurus-Arten zählen, auf dessen Pflege wohl eher zu verzichten ist. Auch die Pflege einer kleinen Gruppe von Zebrasoma flavescens wird unter entsprechenden Voraussetzungen favorisiert. Den Zebrasoma-Arten gehört denn auch der meiste Anteil in diesem Kapitel, da sich diese nicht nur am besten in das Aquarium integrieren lassen, sondern auch zu jenen Acanthuriden zählen, die sich – von wenigen Ausnahmen abgesehen – vorbehaltlos für die Pflege mit Blumentieren eignen.
Ein solide aufgearbeitetes Kapitel, das im Wesentlichen alles zusammenfasst, was derzeit diskutiert wird.

Halfterfisch:

Während Dieter Brockmann in aller Regel bei Meinungen und Vergleichen die vorsichtige „Schreibweise“ wählt, bezieht er zu Zanclus cornutus in einer Unerschütterlichkeit Stellung, die selbst mich überrascht hat. Aber! Er bringt es auf den Punkt. Hervorragend resümiert!

Die übrigen Kapitel wie Zwergbarsche, Mirakelbarsche, Büschelbarsche und Riffbarsche sind gut zusammengefasst, auch wenn ich mich der Meinung der leichten Züchtbarkeit von Anemonenfischen nicht so ohne weiteres anschließen möchte. Dies gilt auch für die Thematik der gemeinsamen Pflege von Anemonenfische und Symbioseanemone è Ein Thema, das mich immer wieder zur Diskussion anregt.

Feuerkorallen, Weich- und Lederkorallen und Hornkorallen:

Dachte ich es mir doch! Brockmann läuft sich warm und fährt jetzt zu Hochtouren auf! In dem Betätigungsfeld der Korallen kennt Brockmann sich aus – hier ist er zu Hause. Das Niedergeschriebene zu den Feuerkorallen ist das Präziseste, was ich je zu diesen Korallen gelesen habe. Auch bei den beiden vorgestellten Octocorallia findet sich vermitteltes Wissen, das weit über das Allgemeine hinausgeht. Dabei verspielt sich Brockmann mitunter beinahe im Detail, wie beispielsweise bei den Ernährungsstrategien. Wer aber nun denkt „Öööh wissenschaftlich und unverständlich!“, der irrt gewaltig. Der Text ist solide formuliert und es macht Mühe, das Buch zwischendurch abzulegen. Brockmann versteht es tatsächlich die Thematik „spannend“ zu vermitteln.
Natürlich werden auch die farblich attraktiven Arten berücksichtigt und auf ihre schwierige Pflege hingewiesen.

Steinkorallen
Das Kapitel par excellence è Mehr verrate ich nicht!

Parasiten
Kennt Ihr „Parasiten-Michael?“ Nun, das ist nicht abwertend gemeint. Im Gegenteil! Wer das Monatsmagazin „das Aquarium“ Jahrgang 2000 kennt, weiß, warum ich diesen Namen vergeben habe und wer sich dahinter verbirgt. Michael Mrutzek hat hier verschiedene bedeutungsvolle Parasiten vorgestellt, die alle in dieses letzte Buchkapitel integriert wurden. Damit stellt das Buch für den Korallenriff-Aquarianer in diesem wichtigen Bereich eine wohl bisher einmalige Zusammenfassung dar. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

FAZIT:
Mit kleinen Abstrichen im Fischteil findet sich in „Fische und Korallen im Meer und im Aquarium“ ein Werk für Anfänger, Fortgeschrittene und Spezialisten, dem ich nur eins wünschen kann: Es soll sich verkaufen, verkaufen, verkaufen..........
Dem Leser wünsche ich viel Spaß bei einem interessanten, spannendem und aktuellen Buch!

Joachim Frische